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Reise-Impfstoffe

In vielen fremden Ländern lauern Krankheitserreger, die unser Körper von zuhause nicht kennt und die deshalb umso leichteres Spiel haben. Manche dieser Infektionen können chronisch werden und eine langwierige – und teure – medizinische Behandlung notwendig machen. Manche sind sogar lebensbedrohlich.

Aber: Gegen viele Reisekrankheiten gibt es einen zuverlässigen Impfschutz. Hepatitis A und B, Meningokokken, Gelbfieber und viele andere Krankheiten lassen sich häufig verhindern, wenn zur Reisevorbereitung auch der Gang zu einem Arzt gehört, der mit Reise-Impfungen vertraut ist – möglicherweise bleiben uns in diesem Falle viele weitere Arztbesuche nach der Reise erspart.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Reise-Impfungen:

Hepatitis A und B
Als Hepatitis wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, für die zahlreiche Ursachen verantwortlich sein können. Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen.

Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Infektionskrankheit. Sie verläuft nicht chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen aus. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion im Rahmen enger Personenkontakte, wie im gemeinsamen Haushalt. Hepatitis A wird oft durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (zum Beispiel Eiswürfel, Obst, Gemüse und Muscheln) sowie kontaminierte Gebrauchsgegenstände übertragen und tritt in gemäßigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Außerdem wird Hepatitis A durch Sexualkontakte, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), übertragen.1

Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus verursacht und kann akut oder chronisch verlaufen. Auf Basis der chronischen Leberentzündung kann eine Leberzirrhose sowie Leberkrebs entstehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit rund 290 Millionen Betroffene gar nicht wissen, dass sie Hepatitis-B-Virus Träger sind und andere unbemerkt anstecken können.2 Die Therapie einer chronischen Hepatitis B ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Erkrankung. Hepatitis B wird bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder über kleinste Mengen Blut übertragen. Deutschland hat sich der Eindämmung der chronischen Virushepatitis bis 2030 verschrieben. Ab 35 Jahren kann sich jeder im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung für Erwachsene einmalig auf die Virusinfektionen Hepatitis B und C testen lassen.3

Eine Impfung gegen Hepatitis A und/ oder B wird empfohlen bei Reisen in Länder mit erhöhtem Hepatitis-Vorkommen, z.B. Reisen nach Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika. Dazu zählen neben diesen Fernzielen aber auch Osteuropa sowie alle Mittelmeerländer. Es gibt Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sowohl für Erwachsene als auch speziell für Kinder.

Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfungen gegen Hepatitis A und drei Impfungen gegen Hepatitis B notwendig. Für eine Auffrischimpfung nach erfolgreicher Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Impfung besteht bislang in der Regel keine Notwendigkeit bei einer Reise.

Meningokokken-Erkrankungen
Meningokokken-Bakterien können eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein bzw. schwere Folgeschäden haben. Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Niesen, Husten oder bei engem Körperkontakt.

Meningokokken kommen in Deutschland und weltweit vor. Impfungen werden daher auch bei Reisen in Meningokokken-Risikogebiete empfohlen, etwa den so genannten Meningitis-Gürtel in Afrika, aber auch bei Individualreisen in europäische Nachbarländer. Für Pilgerfahrten nach Mekka besteht eine Impfpflicht.

Bei Reisen in Risikogebiete oder Auslandsaufenthalten wird eine Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen vier wichtige Gruppen (A, C,W, Y) und/oder eine Impfung gegen Meningokokken B empfohlen.

Tollwut
Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die durch Säugetier-Bisse verursacht wird. Betroffen sind vor allem Menschen in Asien und Afrika. Ohne vorherige Impfung oder entsprechende Maßnahmen nach einer möglichen Ansteckung (Postexpositionsprophylaxe, kurz: PEP) verläuft die Infektion innerhalb von 15 bis zum Teil über 90 Tagen fast immer tödlich.

Eine Tollwutimpfung ist empfehlenswert bei Reisen in Länder mit erhöhtem Tollwutrisiko. Dazu zählen Thailand, Indien, Vietnam, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch und die Länder im tropischen Afrika.

Die Grundimmunisierung erfolgt innerhalb eines Monats mit drei Impfungen. Je nach Hersteller kann nach einem Jahr eine Auffrischimpfung notwendig sein.

Da die meisten Kinder gerne Tiere streicheln, sind sie besonders gefährdet. Daneben besteht ein erhöhtes Risiko für manche Berufsgruppen, etwa Waldarbeiter oder Menschen, die engen Kontakt zu Fledermäusen und Wildtieren haben.

Typhus
Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella Typhi hervorgerufen wird. Der Krankheitsverlauf ist durch Fieber, Bauchschmerzen, Darmverstopfung und einen für die hohe Körpertemperatur zu langsamen Herzschlag gekennzeichnet. Unbehandelt kann die Krankheit gefährlich verlaufen und zum Tode führen.

Eine Typhusimpfung empfiehlt sich bei Reisen in Länder mit mangelhaften hygienischen Bedingungen und schlechter Trinkwasserversorgung – insbesondere also für Abenteuer- und Rucksackreisende nach Indien, Nordafrika oder Südostasien. Auch Helfer in Katastrophengebieten sollten gegen Typhus geimpft sein.

Gelbfieber
Gelbfieber ist eine Viruserkrankung, die durch Mückenstiche übertragen wird. Die Krankheit äußert sich in den meisten Fällen durch Fieber, Übelkeit und Schmerzen. Manchmal kommt es zu schweren, mitunter tödlich endenden Verläufen mit Leberschädigung und Störung der Blutgerinnung. Das Gelbfieber zählt deswegen zu den sogenannten Hämorrhagischen Fiebern. Die WHO schätzt, dass jährlich 200.000 Personen erkranken und 30.000 Personen an Gelbfieber sterben; schätzungsweise 90 % der Infektionen entfallen auf den afrikanischen Kontinent.

Gelbfieber-Impfungen werden bei Reisen in alle Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen – dazu zählen viele Länder in Mittel- und Südamerika sowie im tropischen Afrika, also in den Ländern südlich der Sahara. In manchen Ländern ist die Impfung vorgeschrieben und Voraussetzung für die Einreise.

Die Impfung erfolgt einmalig und darf nur durch eine autorisierte Gelbfieber-Impfstelle ausgeführt werden. Bislang galt die Empfehlung, die Impfung bei Exposition alle zehn Jahre aufzufrischen. Nach neueren Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO reicht jedoch bereits eine Impfung für einen lebenslangen Impfschutz aus.

Japanische Enzephalitis
Die japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die durch Mücken übertragen wird. Das Erregerreservoir bilden wild lebende Vögel und Schweine. In den meisten Fällen verläuft die Infektion leicht oder sogar asymptomatisch. Es kann aber auch zu einem schweren Verlauf mit einer Hirnentzündung (Enzephalitis) und plötzlichem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen kommen. Bewusstseinsstörungen und verschiedene neurologische Symptome können auftreten. Die Sterblichkeit ist bei Krankheitsausbruch hoch (5 bis 30 %) und die Krankheit hinterlässt oft bleibende Schäden.

Gegen japanische Enzephalitis sollte bei längeren Reisen in ländliche Risikogebiete in Süd-, Südost- und Ostasien geimpft werden – also nicht nur bei Reisen nach Japan, wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt. Dies gilt insbesondere während der Monate mit hoher Übertragungsrate (am Ende der Regenzeit) und bei häufigem Aufenthalt im Freien. 

Cholera
Cholera ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit vorwiegend des Dünndarms, die durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird. Die Infektion erfolgt zumeist über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Die Bakterien können extremen Durchfall und starkes Erbrechen verursachen, was zu einer schnellen Austrocknung des Körpers mit Elektrolytverlust führen kann. Die Infektionen können asymptomatisch bis schwerwiegend verlaufen.

Eine Cholera-Schluckimpfung wird bei erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen, also zum Beispiel für jemanden, der sich an Hilfseinsätzen in Cholera-Risikogebieten beteiligt. Dies gilt insbesondere nach aktuellen Cholera-Ausbrüchen in Ländern mit mangelhaften hygienischen Bedingungen. Für normale Touristen besteht nur ein sehr geringes Infektionsrisiko.

Weitere Impfungen
Bei Reisen werden außerdem Standard-Impfungen empfohlen, von denen die meisten bereits im Rahmen der üblichen Vorsorgeimpfungen durchgeführt werden, so etwa Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio und Grippe. Auch eine FSME-Impfung ist bei Reisen in Länder mit erhöhtem Übertragungsrisiko durch Zeckenbisse empfehlenswert.

Auch für Masern besteht auf Reisen eine erhöhte Ansteckungsgefahr. Zum einen sind Masern hochinfektiös, zum anderen sind sie in vielen Reiseländern verbreitet.

Hilfreiche Informationen

Planen Sie mindestens sechs Wochen vor dem Start in den Urlaub einen Arzttermin ein, bei dem Sie abklären, welche Schutzimpfungen Sie für Ihre Reise benötigen. Bei Tropenreisen können Schutzimpfungen vorgeschrieben sein – welche das genau sind, darüber kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin Sie informieren.

Impfungen gegen Hepatitis A und B sind nicht nur bei Fernreisen empfehlenswert, sondern auch bei Reisen ans Mittelmeer, also etwa nach Spanien, Italien, Griechenland, in die Türkei oder nach Ägypten.

Eine Reise ist ein guter Anlass, den gesamten Impfstatus beim Arzt zu überprüfen und, wenn nötig, aktualisieren zu lassen. 

Besuchen Sie vor Ihrer Reise die Website www.fit-for-travel.de. Dort erfahren Sie alles, was Sie über eine sinnvolle gesundheitliche Urlaubsplanung wissen müssen, von den notwendigen Impfungen bis hin zur Reiseapotheke.

GSK-Produktpalette

GSK bietet Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sowohl für Erwachsene als auch speziell für Kinder an. Außerdem gibt es Impfstoffe gegen Meningokokken von GSK. Gegen Malaria vertreibt GSK ein Medikament, das vorbeugend, also zur Prophylaxe, eingenommen werden kann – und als Stand-By-Medikation, also dann, wenn malariaverdächtiges Fieber auftritt.