Marburg

Seit jeher werden in Marburg Impfstoffe produziert. Der Produktionsbetrieb greift auf eine mehr als 110-jährige Tradition zurück.

Standortbeschreibung

Marburg an der Lahn ist eine Universitätsstadt in der Mitte von Hessen. Die historische Altstadt, unterschiedliche Freizeitmöglichkeiten und viele kulturelle Angebote tragen zu einer sehr guten Lebensqualität bei. Rund 23.000 Studierende auf 78.000 Einwohner lassen die Stadt jung bleiben. Die größten Arbeitgeber sind die pharmazeutische Industrie und die Philipps-Universität.

Der Produktionsstandort Marburg gehört zur Impfstoff-Sparte im Unternehmen. Seit jeher werden in Marburg Impfstoffe produziert. Wir greifen dabei auf eine mehr als 115-jährige Tradition zurück. Als erster Nobelpreisträger für Medizin nutzte Emil von Behring sein Preisgeld um 1904 die Behringwerke zu gründen.

2014 haben wir den MARS-Campus (MARS steht für MARburger Standort) eröffnet und kontinuierlich ausgebaut. Bis 2025 planen wir alle Bereiche auf den GSK-eigenen Campus umzuziehen.

Gegen welche Krankheiten werden in Marburg Impfstoffe produziert?

  • Rabies
  • Mumps
  • Masern
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Meningokokken A, C, W, Y
  • Herstellung von Wirkverstärker Aluminiumhydroxid
  • Zukünftig: Antigene für Meningitis-B und Trägerprotein für Pneumokokken

Wo wird in Marburg produziert?

Auf dem MARS-Campus am Standort Görzhausen II befinden sich mehrere Produktionsanlagen sowie ein Qualitätskontrollgebäude, in dem alle am Standort hergestellten Impfstoffe u. a. auf ihre Reinheit und Qualität überprüft werden. Des Weiteren befinden sich hier ein hocheffizientes Kraftwerk, ein Warenlager, der Vorbehandlungsbetrieb, die Medienproduktion und ein Betriebsrestaurant.

Rund 400 Mio. € wurden in den letzten Jahren in den MARS-Campus investiert, um auch weiterhin durch innovative Technologien und höchsten Qualitätsanspruch die weltweite Versorgung mit Impfstoffen zu sichern.

Geschichte
Mars Campus

Der Standort Marburg blickt auf eine 115-jährige Geschichte zurück.

  • 1901: Für seine grundlegende Entdeckung und seine Pionierleistung bei der Entwicklung des Diphtherieserums wird Emil von Behring (1854-1917) im Jahre 1901 mit dem ersten Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

  • 1904: Die Impfstoffsparte wird 1904 unter dem Namen "Istituto Sieroterapico e Vaccinogeno Toscano" in Siena gegründet. Gründung der Behringwerke AG in Marburg. Das erste praxisgerechte Produkt ist ein Heilserum gegen Diphtherie. Es folgen Impfstoffe gegen Tetanus, Keuchhusten, Tollwut, Influenza und Cholera.

  • 1915: Aufnahme der industriellen Produktion von bakteriellen Impfstoffen und Immunsera.
  • 1963: Der amerikanische Impfstoffpionier Albert Sabin, der Entwickler der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung, wählt das renommierte Unternehmen für die weltweite Herstellung des Schluckimpfstoffes gegen Kinderlähmung.
  • 1996: Gründung der Chiron Behring GmbH & Co. als Gemeinschaftsunternehmen der Chiron Corporation USA und des Impfstoffbereichs der Behringwerke: die besondere Vereinigung aus langjähriger immunologischer Erfahrung und den neuen Möglichkeiten der Biotechnologie.
  • 2004: Chiron Vaccines feiert an seinen Traditionsstandorten Marburg und Siena 100 Jahre Fortschritt in der Medizin.
  • 2006: Am 19. April 2006 genehmigen die Chiron-Aktionäre die Übernahme durch Novartis. Durch die Gründung des neuen Unternehmensbereichs Vaccines & Diagnostics lanciert Novartis weitere Wachstumsplattformen. Die Akquisition verstärkt die Novartis-Pipeline und expandiert die Onkologie-Franchise.
  • 2007: Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet in Marburg die weltweit erste Produktionsanlage für Zellkultur-Grippeimpfstoff. Die in Marburg entwickelte Technologie ermöglicht erstmals die Produktion von Grippeimpfstoff im industriellen Maßstab unabhängig von Hühnereiern und eine flexiblere Bereitstellung von hochreinem Impfstoff bei außerplanmäßigem Bedarf.
  • 2008: Novartis Vaccines and Diagnostics beginnt mit dem Bau einer neuen Anlage für Impfstoffe gegen FSME und Tollwut auf dem MARS-Campus (MARS: Marburger Standort). Dazu gehören ebenfalls ein neues Qualitätskontrollgebäude, ein Warenlager sowie ein eigenes Energiegebäude.
  • 2009: Die Welt schaut besorgt auf die „Schweinegrippe“. Novartis Vaccines and Diagnostics produziert im Juni auf Zellkulturbasis die weltweit erste Charge eines Influenza A(H1N1)-Pandemie-Impfstoffkonzentrats.
  • 2010: Ein neuer Meningitisimpfstoff zum Schutz gegen die Serogruppen ACW und Y ergänzt den seit 2002 in Deutschland zugelassenen Impfstoff gegen die Serogruppe C.
  • 2011: Gründung der Novartis Vaccines Vertriebs GmbH
  • 2012: Ein wichtiger Meilenstein in der Bekämpfung der Meningokokken: Novartis Vaccines and Diagnostics hat einen Impfstoff gegen Meningokokken der Serogruppe B in der Zulassung. Diese Gruppe verursacht 70 % aller Meningokokkenerkrankungen.
  • 2015: GSK übernimmt die Impfstoff-Sparte von Novartis (mit Ausnahme der Grippeimpfstoffe). Somit verfügt GSK über das breiteste Portfolio eines Impfstoff-Unternehmens weltweit.
  • 2016: Auf dem MARS-Campus wird ein Restaurant für Mitarbeitende eröffnet. Zudem beschließt GSK die Investition in eine Antigen-Produktion für Meningokokken-B-Impfstoffe und den Ausbau einer neuen Mumps-Impfstoff-Produktionslinie auf dem eigenen Gelände.
  • 2020: Das MARS-Campus Warehouse wird erweitert und konsolidiert. Damit haben wir ausreichende Kapazitäten und eine Tiefkalt-Lagerfläche ( 50°C) für unsere Bulk Produkte.
  • 2022: Planungen für ein Bürogebäude starten, um bis 2025 komplett mit allen Mitarbeitenden auf den MARS-Campus umgezogen zu sein. Damit investiert GSK rund 400 Mio. Euro in den Jahren 2015-2025 in den Marburger Standort.
Emil von Behring

Emil von Behring war ein deutscher Mediziner, Immunologe und Serologe. Er erhielt 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der Antikörper und die dadurch mögliche Herstellung von Impfstoffen.

  • 1854: Emil Adolf Behring wird am 15. März als fünfter Sohn des Dorfschullehrers August Behring in Hansdorf (heute Polen) geboren.
  • 1867: Besuch des Gymnasiums in Hohenstein, Ostpreußen
  • 1874: Studium der Medizin am Militärärztlichen Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin
  • 1878: Promotion zum Doktor der Medizin und Chirurgie mit einem augenärztlichen Dissertationsthema. Behring beginnt, sich mit Infektionskrankheiten zu beschäftigen und wendet sich der Bakteriologie zu.
  • 1880: Approbation in Berlin. Tätigkeiten in verschiedenen Garnisonsstädten als Truppenarzt
Emil von Behring in Uniform
Emil von Behring bei der Nobelpreisverleihung
Emil von Behring sitzend im Alter
Soziale Verantwortung

Die GSK Vaccines GmbH verpflichtet sich, die Gesundheit und Sicherheit all ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Neuste Technologien helfen uns dabei energiebewusst zu handeln und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Hier mehr über unseren Standort in Marburg (PDF - 579KB)

Gütesiegel „Interkulturelle Vielfalt LEBEN“ für GSK Vaccines

Gütesiegel Interkulturelle Vielfalt Leben
Auszeichnung GSK Marburg als familienfreundliches Unternehmen

Das neu- und zugleich wiedererworbene Logo der „Familienfreundlichkeit 2018“ verdeutlicht nicht nur das außergewöhnliche Engagement des Unternehmens, sondern zeichnet GSK als zukunftsfähigen Arbeitgeber aus, der sich den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden kontinuierlich anpasst: Besonders die Bereitstellung von internen zertifizierten Pflege-Guides und die Möglichkeit, in einem Langzeitkonto auf Pflege- oder andere Familienzeiten oder Sabbaticals anzusparen, wurden von der Jury hervorgehoben. Zusätzlich bietet GSK als positive Fördermaßnahmen für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Bedürfnissen: flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorganisation, die Bereitstellung von KiTa-Plätzen und einer Kindernotfallbetreuung durch das Nanny-Netzwerk sowie zahlreiche Seminarangebote, eine allgemeine Gesundheitsförderung und eine telefonische Beratungshotline für berufliche und private Sorgen.

Orange Day

GSK Mitarbeitende feiern den OrangeDay
GSK Mitarbeitende helfen beim OrangeDay
GSK Mitarbeitende packen am OrangeDay an

Emil von Behring-Preis

Der von GSK Vaccines und weiteren Firmen am Standort Behringwerke gesponserte Emil von Behring-Preis gehört mit 20.000 Euro zu den höchstdotierten deutschen Auszeichnungen für Medizin und wird seit 1942 alle zwei Jahre von der Philipps-Universität Marburg verliehen. Ausgezeichnet werden besondere wissenschaftliche Leistungen auf medizinischen, veterinärmedizinischen und naturwissenschaftlichen Gebieten. Die Auszeichnung umfasst außerdem eine Urkunde sowie eine Medaille mit dem Portrait des Impfstoffpioniers Emil von Behring, nach dem der Preis benannt ist.