Dresden

Mitten im Herzen der Stadt Dresden befindet sich GlaxoSmithKline Biologicals und stellt Impfstoffe für den Weltmarkt her: Der saisonale Grippe-Impfstoff wird in rund 70 Ländern vertrieben. 

Standortbeschreibung
Dresden GSK Impfstoffproduktion

Selbstverständnis

„Mit unserer Arbeit dienen wir der Gesunderhaltung der Menschen und folgen damit den Fußspuren unseres Firmengründers Karl August Lingner. Als moderner Teil eines Weltkonzerns bieten wir den Menschen hochwirksame, verträgliche und bezahlbare Impfstoffe an. Wir beherrschen die anspruchsvollen und vielseitigen Aspekte der Impfstoffherstellung und pflegen ein partnerschaftliches und inklusives Miteinander. Auf dieser Grundlage gestalten wir unsere Zukunft – im Herzen der Stadt Dresden.“

Wirkstoffherstellung

Gemäß der jährlichen Entscheidung der WHO enthält der Grippe-Impfstoff Antigene von vier zirkulierenden Virusstämmen. Die Viren werden zunächst im Labor getestet und angezüchtet. Anschließend werden mittels Bruteiern in großem Maßstab inaktivierte Spaltpartikel-Lösungen jeweils eines Virusstammes, sogenannte Monobulks, hergestellt.

Abfüllung und Verpackung

Diese Monobulks werden inklusive Pufferlösung in einem definierten Verhältnis gemischt. Es entsteht damit der fertige Impfstoff, der in Fertigspritzen abgefüllt und an anderen GSK Standorten verpackt wird. Bis zur Freigabe der Charge durch interne und externe Prüfer wird der Grippeimpfstoff in Kühlräumen zwischengelagert und anschließend ausgeliefert.

Impfstoffqualität

Der Produktionsprozess unterliegt den Richtlinien der „Guten Herstellungspraxis“ (GMP) sowie gesetzlichen Vorgaben, deren Einhaltung fortlaufend kontrolliert und dokumentiert wird. Nur die Impfstoffchargen, die sämtliche Qualitätsmerkmale über den kompletten Produktionsprozess erfüllen, werden am Ende durch die firmeninterne, behördlich anerkannte „Qualified Person“ sowie durch das Paul-Ehrlich-Institut freigegeben.

Geschichte

Geschichte des ehemaligen Sächsischen Serumwerks, heute GlaxoSmithKline Biologicals

  • 1908 richtete der Dresdener Industrielle Karl August Lingner eine bakteriologische Abteilung innerhalb der „Dresdner Chemische Laboratorium Lingner GmbH“ ein – die Keimzelle des heutigen SSW. Lingner beschäftigte sich intensiv mit Fragen der Hygiene und Mikrobiologie sowie der gesundheitlichen Aufklärung. Sein bekanntestes Markenprodukt ist heute noch in aller Munde – das Mundwasser „Odol“.
  • 1911 wurde das Sächsische Serumwerk und Institut für Bakteriotherapie als eigenständige GmbH ins Handelsregister eingetragen.
  • 1922 wurde das SSW in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
  • 1936 umfasste das Sortiment 90 Präparate in den Sparten Impfstoffe, antitoxische Seren, Arzneimittel und diagnostische Tests.
  • 1945 wurde das in der Dresdener Innenstadt gelegene SSW schwer beschädigt. Trotzdem gelang es, die Produktion dringend benötigter Arzneimittel binnen weniger Wochen wieder aufzunehmen.
  • 1962 wurde das SSW in eine Kommanditgesellschaft unter gleichzeitiger Aufnahme staatlicher Beteiligung umgewandelt.
  • 1968 führte das SSW einen Lebendvirusimpfstoff gegen Masern ein.
  • 1972 wurde das SSW verstaatlicht und ab 1975 als Einrichtung des Ministeriums für Gesundheitswesen zum wichtigsten Anbieter von Impfstoffen in der DDR.
  • 1975 wurde der Grippe-Impfstoff eingeführt.
  • 1990 wurde das Unternehmen in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Durch umfassende Restrukturierungen wurde die Wettbewerbsfähigkeit des SSW unter marktwirtschaftlichen Bedingungen gesichert. Bereits 1991 gelang es dem SSW, als erstem ostdeutschen Pharmaunternehmen, den Vertrieb auf das Gebiet der alten Bundesrepublik auszuweiten.
  • 1992 wurde das Unternehmen durch den britischen Arzneimittelhersteller SmithKlineBeecham übernommen. Die Investitionen in den Folgejahren dienten sowohl der Modernisierung als auch der Etablierung des SSW als Grippeimpfstoffspezialist auf dem internationalen Markt.
  • Durch die Fusion von Glaxo Wellcome und SmithKline Beecham im Dezember 2000 wurde das SSW Teil des neu geschaffenen Unternehmens GlaxoSmithKline.
  • Im Oktober 2007 erfolgt die offizielle Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus für die Grippe-Impfstoff-Produktion, gefolgt von neuen Abfüllkapazitäten im Juni 2008.
  • Seit 2008 firmiert das Werk unter GlaxoSmithKline Biologicals.
  • Im Jahr 2009 stellte das Dresdner Werk den pandemischen Grippe-Impfstoff her.
  • 2013 Markteinführung tetravalenter Grippe-Impfstoff sowie Inbetriebnahme eines neuen Produktions- und Bürogebäudes.
  • 2022 feierte GSK Biologicals 111-jähriges Firmenjubiläum. Impfstoffe von GSK in Dresden haben in 33 Jahren über eine Milliarde Menschen vor Krankheiten geschützt: Im Werk wurden seit 1992 über 900 Mio. Dosen des saisonalen und über 150 Mio. Dosen des pandemischen Grippeimpfstoffs sowie unzählige Spritzen an Hepatitis-Impfstoff hergestellt.