Gemeinsam Barrieren überwinden: Julias Weg der Stärke und Entschlossenheit

MyAbility und GSK setzen sich gemeinsam für Inklusion und Barrierefreiheit ein. Taucht ein in Julia's Erlebnisse während ihres Job-Shadowings bei GSK.

Julia hat am myAbility-Programm am GSK-Standort in Marburg teilgenommen

MyAbility und GSK setzen sich gemeinsam dafür ein, Barrieren abzubauen und eine inklusive Arbeitskultur zu schaffen. Julia hat zwei Tage in unserem Impfstoffproduktionswerk in Marburg hospitiert und ihre inspirierende Geschichte geteilt. Julia ist erblindet und gestaltet selbstbestimmt mit Mut und Entschlossenheit ihr Leben. Lasst auch ihr euch von ihrem Engagement für Inklusion und Barrierefreiheit inspirieren.

Julia, könntest du uns etwas über deine persönliche Geschichte erzählen?

Mein Name ist Julia und ich bin 26 Jahre alt. Mit 14 Jahren bin ich aufgrund einer Krankheit erblindet, wodurch sich mein Leben um 180 Grad gewendet hat. Das war eine große Herausforderung – doch rückblickend hat sie mich nicht davon abgehalten, mein Leben mit Mut und Entschlossenheit zu meistern. Das hat natürlich einige Zeit gedauert und viel Unterstützung gebraucht. Ich habe gelernt, mich den neuen, täglichen Herausforderungen zu stellen und sie zu überwinden. Es war nicht immer einfach, aber ich habe nie aufgegeben – was ich nicht zuletzt meiner Familie, meinen Freunden und einigen helfenden Institutionen zu verdanken habe. Mithilfe dieser habe ich Wege gefunden, mein Leben selbstbestimmt und aktiv zu gestalten.

Dabei geholfen hat mir auch mein großes Interesse am Networking. Ich tausche mich gerne mit anderen aus und knüpfe neue Kontakte. Es gibt mir die Möglichkeit, meine Kreativität auszuleben und in Kontakt mit Menschen zu kommen, die ähnliche Interessen teilen – ich entdecke neue Perspektiven, lerne interessante Menschen kennen und entwickle mich weiter.

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch, unabhängig von seinen Fähigkeiten, das Potenzial hat, Großes zu erreichen. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und ermutigen, unsere Träume zu verfolgen und unsere Ziele zu erreichen. Nur gemeinsam können wir die Selbstverständlichkeit von Inklusion und Barrierefreiheit in der Gesellschaft vorantreiben und zur Normalität werden lassen.

Was hat dich dazu motiviert, dich bei MyAbility zu bewerben und welche Erwartungen hattest du an das Job-Shadowing bei GSK? Wurden diese Erwartungen erfüllt?

Was mich motiviert hat, war das Interesse an einem Perspektivwechsel – sowohl für das Unternehmen als auch für mich: ein Umfeld kennenzulernen, in dem Behinderung, Diversität und Barrierefreiheit selbstverständlich auf die Tagesordnung gehören. Ich habe, wie auch andere, als blinde Person oft mit den Herausforderungen einer Welt zu tun, die nicht immer auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet sind. MyAbility bot mir die Chance, in einem Programm mitzuwirken, das genau diese Barrieren abbaut und Menschen mit Einschränkungen die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten und Talente im Zusammenspiel mit inklusionsbejahenden Unternehmen zu entfalten.

Hinsichtlich meines Job-Shadowings bei GSK hier in Marburg habe ich erwartet, dass ich einen ersten Einblick in den Aufbau des Unternehmensbereiches Kommunikation und Kultur erhalte und ihren Aufgabenbereich kennenlernen darf. Und ich kann sagen, meine Erwartungen wurden übertroffen.

Wir bei GSK sind überzeugt: diverse und inklusive Teams sind erfolgreicher!
In diesem Jahr sind wir stolzer Partner des myAbility Talent Programms, das sich an Studierende und Berufserfahrene mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen richtet.

Darum geht es konkret: Die Talente lernen unsere Unternehmenskultur kennen und ein GSK-Mentor hilft ihnen dabei, einen umfassenden Einblick in unseren Arbeitsalltag zu bekommen. Gleichzeitig erhöhen wir in der Belegschaft die Sensibilität für Behinderungen und bauen Berührungsängste ab.

Unser gemeinsames Ziel: voneinander lernen und Verständnis schaffen - für noch mehr Vielfalt bei GSK!

Während deiner Hospitation bei GSK hast du sicherlich einige Herausforderungen erlebt. Kannst du uns mehr darüber erzählen und wie das Team von GSK dabei geholfen hat, diese Herausforderungen zu bewältigen?

Während meiner Hospitation bei GSK habe ich einige Herausforderungen erlebt, die mir die Bedeutung von Barrierefreiheit, besonders in großen Unternehmen, eindrücklich vor Augen geführt haben. Aufgrund meiner Bedürfnisse an Barrierefreiheit benötige ich spezielles IT-Equipment und eine Sprachausgabe, um mit Dokumenten, E-Mails oder ähnlichen Aufgaben arbeiten zu können. GSK hat sich hierbei als äußerst flexibel und unterstützend erwiesen. Es war kein Problem, dass ich meinen eigenen Laptop mit der benötigten Software mitgebracht habe. Diese Offenheit und Bereitschaft, meine spezifischen Anforderungen zu unterstützen, haben mir den Einstieg erheblich erleichtert und ein produktives Arbeiten ermöglicht – das wünsche ich mir auch für viele weitere Unternehmen. Ich fühlte mich von Anfang an willkommen und gut aufgehoben.

Als ich das Firmengelände betrat, wurde mir schnell klar, dass die Anmeldung am Eingang nicht barrierefrei war. Es gab keine Sprachausgabe am Anmeldeterminal, was bedeutete, dass ich nicht in der Lage war, mich ohne fremde Hilfe anzumelden. Zum Glück sprangen die Kollegen von GSK schnell ein, um mir zu helfen. Obwohl die Aufzugsbeschriftungen in Blindenschrift vorhanden waren, war die Anordnung der Stockwerke verwirrend, da sie nicht in der richtigen Reihenfolge aufgeführt waren. Das führte zu einigen Unsicherheiten und Verzögerungen. Als ich nachfragte, erfuhr ich, dass selbst sehende Menschen diese Anordnung als irritierend empfinden. Und auch der Zugang zur Kantine war eine Herausforderung. Der übliche barrierefreie Zugang war versperrt und konnte nicht geöffnet werden, was es mir schwer machte, mich eigenständig fortzubewegen. Doch GSK reagierte sofort und fand schnell eine Lösung, um die Barriere gemeinsam mit mir zu überwinden.

Es freut mich zu sehen, dass sich GSK der Herausforderung annimmt, diese und andere Barrieren erfolgreich anzugehen und bestmögliche Anpassungen vorzunehmen. Ihre schnelle und entschlossene Reaktion hat mir gezeigt, dass am Standort ein Arbeitsumfeld existiert, das sich wirklich für Inklusion und Barrierefreiheit einsetzt. Das hat mir verdeutlicht, wie essenziell es ist, Barrieren abzubauen und ein zugängliches und inklusives Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihren Fähigkeiten, zu schaffen. Aus meiner Erfahrung bei GSK schöpfe ich große Zuversicht, dass diese Herausforderungen bewältigt werden und GSK zum Vorbild für Inklusion und Barrierefreiheit wird. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich für dieses bedeutende Anliegen engagieren.

Welche Aufgaben und Aktivitäten hast du während deines Job-Shadowings in der Abteilung Kommunikation & Kultur kennengelernt und was hat dich besonders an der Zusammenarbeit und den Zuständigkeiten beeindruckt?

Während meines Job-Shadowings hatte ich die Gelegenheit, an den morgendlichen Besprechungen teilzunehmen, die mir einen Einblick in die internen Abläufe und die Tagesplanung des Teams gaben. Ich konnte meine Kreativität beim Verfassen eines Artikels einbringen und hospitierte bei einer der monatlichen Sitzungen zum Thema Disability. Zudem durfte ich bei vielfältigen Aufgaben „als Schatten fungieren“ und erhielt umfassende Antworten auf alle meine Fragen. Diese Erfahrungen haben mir das breite Spektrum an Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten im Unternehmensbereich Kommunikation & Kultur nähergebracht.

Besonders beeindruckt hat mich die Vielseitigkeit der Aufgabenbereiche dieses Teams. Ihre Zuständigkeiten reichen von interner und externer Kommunikation über Eventorganisation, interne Planungs- und Ablaufprozesse bis hin zu Projekten rund um die Themen Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion oder Kultur. Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass eine Teamkollegin selbst eine hochgradige Sehbeeinträchtigung hat. Ihre persönliche Erfahrung und ihr weitreichendes Verständnis für die Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen haben das Team sensibilisiert, sich intensiv mit meiner Hospitation auseinanderzusetzen.

Wie hat deine Erfahrung bei GSK und das Engagement des Teams von Kommunikation & Kultur deine Perspektive auf Inklusion und Barrierefreiheit verändert? Was möchtest du anderen Unternehmen und der Gesellschaft mit auf den Weg geben?

Alles war perfekt organisiert, und ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Die Zusammenarbeit im Team war hervorragend abgestimmt, was durch eine lockere und angenehme Arbeitsatmosphäre unterstrichen wurde. Diese Harmonie und Effizienz im Team haben mich beeindruckt und gezeigt, wie wichtig ein gutes Arbeitsklima für den Erfolg ist. Die Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben mit so viel Engagement und Leidenschaft angehen, hat mir gezeigt, dass Inklusion und Barrierefreiheit nicht nur theoretische Konzepte sind, sondern gelebte Realität sein können. Ihre Arbeit ist nicht nur breit gefächert und anspruchsvoll, sondern auch von Menschlichkeit und Empathie geprägt.

Ich bin unglaublich dankbar für die Unterstützung und die wertvollen Erfahrungen, die ich während meiner Hospitation in den zwei Tagen sammeln konnte. Diese Zeit hat mir gezeigt, dass es möglich ist, ein wirklich inklusives und barrierefreies Arbeitsumfeld zu schaffen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und sich für dieses Ziel einsetzen.