Um die Impfquoten in Deutschland nachhaltig zu steigern, sollten die Chancen der Digitalisierung und damit die Einführung des elektronischen Impfpasses (eIP) genutzt werden. Der eIP bietet die Möglichkeit, den Zugang zu Impfungen zu vereinfachen, das Impfmanagement zu verbessern und den Impfstatus jederzeit nachweisen zu können. Fehlende Impfungen haben nämlich nicht nur persönliche Auswirkungen, sondern auch ökonomische Konsequenzen, da eine nicht unerhebliche Anzahl an Krankenhausaufenthalten auf impfpräventable Infektionen zurückzuführen sind. Dass Maßnahmen zur Impfquotensteigerung notwendig sind, zeigt ein Blick auf die Influenza-Impfquoten: Bei Personen über 60 Jahren liegt die Impfquote hier unter 40%, obwohl die WHO eine Zielmarke von mindestens 75 % vorgibt. Eine Repräsentativbefragung der BZgA zeigt, dass Impfungen von einem großen Teil der Bevölkerung als wichtig erachtet werden, aber je nach Indikation in unterschiedlichem Ausmaß.
An diesem Problem setzt der eIP an. Damit der eIP als Anwendung mit echtem Mehrwert wahrgenommen und somit breit genutzt wird, muss dieser über eine reine Dokumentationsfunktion hinausgehen und Funktionen wie Erinnerungen an Impftermine, Aufklärung über Impfungen, Verbesserung der Patientensicherheit durch einen automatischen Abgleich der Daten aus dem eIP mit den weiteren Daten aus der elektronischen Patientenakte, Ausbau der Surveillance von Impfquoten und internationale Lesefähigkeit bieten. Es ist wichtig, die Vorteile und Funktionen digitaler Anwendungen verständlich zu kommunizieren und Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der Datensicherheit zu adressieren. Eine abgestimmte Strategie zur Kommunikation und Bereitstellung von Informationen durch verschiedene Anlaufstellen ist erforderlich, um die Bürgerinnen und Bürger effektiv zu informieren.
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