Impfstoffe

Impfstoffe gehören zu den bewährtesten und erfolgreichsten Entwicklungen der medizinischen Gesundheitsvorsorge. Viele Impfungen bieten neben dem individuellen auch einen gesellschaftlichen Nutzen – und einige bieten sogar die Chance, Krankheiten ganz auszurotten. Die meisten Menschen kommen irgendwann im Laufe ihres Lebens mit einem Impfstoff von uns, GSK, in Berührung: Von Kinder-Impfstoffen über Reise-Impfstoffe bis hin zu Erwachsenen-Impfstoffen wie gegen Atemwegsinfektionen oder einem Impfstoff gegen Gürtelrose – wir gehören mit unserer großen und langjährigen Expertise weltweit zu den führenden Impfstoffherstellern. Jeden Tag erhalten mehr als drei Millionen Menschen eine Impfung mit einem Impfstoff von GSK.
Wir sind als einziger Impfstoffhersteller mit zwei Produktionsstandorten in Deutschland vertreten. „Made in Germany“-Impfstoffe kommen entweder aus Dresden (gegen Grippe) oder aus Marburg (u.a. gegen Meningitis). In Belgien (Wavre) befindet sich der Hauptproduktionsstandort für Impfstoffe von GSK. Die belgische Gemeinde Rixensart, die Namensgeber für die Endung „-rix“ bei vielen GSK-Impfstoffen war, ist Forschungs- und Entwicklungszentrum für neue Impfstoffe.
Derzeit befinden sich mehrere Impfstoffkandidaten in der Entwicklung, darunter ein Impfstoff gegen Tuberkulose. Zuletzt wurde ein Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen. Eine RSV-Infektion kann bei Säuglingen und Kleinkindern aber auch bei älteren Erwachsenen schwere Atemwegserkrankungen verursachen.
Erwachsenen-Impfstoffe
Impfen schützt – nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. So sollten einige Impfungen auch im Erwachsenenalter regelmäßig aufgefrischt werden, wie zum Beispiel alle zehn Jahre die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und bei den meisten auch gegen Keuchhusten (Pertussis). Darüber hinaus empfiehlt die STIKO Menschen ab 60 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose, Pneumokokken und jährlich gegen Grippe. Entsprechend den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die Grippe-Impfstoffe in jeder Saison neu zusammengesetzt. Neu hinzugekommen ist die von der STIKO empfohlene jährliche Auffrischung gegen Corona für Menschen ab 60 Jahren.
Die Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) wird seit Dezember 2018 für alle Personen ab 60 Jahre als Standardimpfung und für Personen mit einer Grunderkrankung ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen. Gürtelrose wird durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht. Dieses ruft als Erstinfektion – zumeist im Kindesalter – Windpocken hervor. Daher tragen mehr als 95% der über 60-Jährigen das Virus in sich. Im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses verlieren die Zellen des Immunsystems die Fähigkeit, eine starke und wirksame Immunantwort gegen die Reaktivierung des VZV aufrecht zu erhalten.
Auch gegen das besonders für Menschen mit einem Alter ab 60 Jahren oder chronischen Grunderkrankungen (wie z.B. Lungen- oder Herzerkrankungen) gefährliche Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist nun eine Impfung möglich. Seit August 2023 ist der erste Impfstoff zum Schutz von älteren Erwachsenen ab 60 Jahren vor RSV-bedingten schweren Atemwegsinfektionen in Deutschland erhältlich.
Schwangeren wird empfohlen, sich in jeder Schwangerschaft gegen Grippe und Keuchhusten impfen zu lassen. Die Grippe-Impfung in der Schwangerschaft hat das Ziel, die Schwangere vor schweren Erkrankungsverläufen zu schützen, um somit zum sicheren Heranwachsen des noch ungeborenen Fötus beizutragen. Die Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft hingegen dient primär dem passiven Schutz des Säuglings in den ersten Lebensmonaten. Zu Beginn des Lebens hat dadurch der Säugling einen Nestschutz gegen Pertussis, der während der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Sind Schwangere nicht, oder nicht vollständig gegen Corona geimpft, so soll auch diese Impfung während der Schwangerschaft entsprechend der STIKO-Empfehlung nachgeholt werden.
Die Gürtelrose ist in der Regel ein schmerzhafter, juckender Hautausschlag auf einer Körperseite, der zwei bis vier Wochen lang anhalten kann. Nach dem Abklingen des Ausschlags kann eine Post-Zoster-Neuralgie bestehen bleiben, d.h. Schmerzen, die mindestens drei Monate und bis zu mehrere Jahre lang anhalten. Als wirksamste Prävention gilt die Impfung.
RSV ist ein ansteckendes Virus, das in Europa in der kalten Jahreszeit von November bis April zirkuliert und Erkrankungen der Atemwege auslöst. Bei gesunden Personen ohne Risikofaktoren bleibt es meist bei einer unkomplizierten Infektion der oberen Atemwege mit erkältungsähnlichen Symptomen. Es kann aber auch zu einem schweren Verlauf mit Befall der unteren Atemwege, einer Lungenentzündung oder Verschlechterung von Grunderkrankungen kommen – als Folge können Krankenhausaufenthalte erforderlich sein.
Ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben Frühgeborene und Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen der Lunge bzw. Herzfehlern, aber auch ältere Erwachsene sind gefährdet. Denn das Immunsystem wird mit zunehmendem Alter schwächer und kann Erreger dann weniger abwehren. Besonders stark steigt das Risiko an, wenn zu einem höheren Alter noch chronische Grunderkrankungen wie Asthma, chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD), Diabetes oder Nierenerkrankungen hinzukommen. Auch ein krankheits- oder therapiebedingt vermindertes Immunsystem ist ein wichtiger Risikofaktor für schwere Verläufe.
Da es bislang keine kausale Therapie gegen Erkrankungen durch das RSV gibt, ist eine Prävention die beste Option zum Schutz vor RSV.
Ärzte beraten über impfpräventable Erkrankungen wie die Infektion mit RSV, Grippe, Gürtelrose, Pneumokokken, Keuchhusten, Corona, Diphtherie und Tetanus. Einige Impfungen müssen regelmäßig aufgefrischt werden – und werden häufig vergessen.
In unserem Werk GSK Biologicals in Dresden wird bereits seit 2013 der viervalente Grippe-Impfstoff hergestellt. Der saisonale Grippe-Impfstoff wird jährlich neu zusammengesetzt und entsprechend der aktuellen Empfehlung produziert. Die genaue Zusammensetzung richtet sich dabei nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die jedes Jahr prognostiziert, welche Virusstämme in der kommenden Saison am wahrscheinlichsten zu einer Erkrankung führen könnten.
Der Gürtelrose-Impfstoff kann einen hohen, altersunabhängigen und langanhaltenden Schutz vor dieser schmerzhaften und schwerwiegenden Erkrankung bieten. Die Impfung wird von der STIKO für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen sowie für Personen ab 50 Jahren mit erhöhter Gefährdung infolge einer Grunderkrankung.
Ein bewährter GSK-Impfstoff dient zur Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten, ggf. auch als Vierfach-Kombinationsimpfung plus Polio (bei Jugendlichen zwischen 9 und 17 Jahren, bei Erwachsenen, die keine Polio-Auffrischung erhalten haben und bei Reisenden in Endemiegebiete wie Afghanistan oder Pakistan).
Generell sollten alle Erwachsenen einmalig bei der nächsten regulären Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie mit einem Dreifach-Kombinationsimpfstoff auch gegen Keuchhusten geimpft werden.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Keuchhusten-Impfung mit einem Dreifach-Kombinationsimpfstoff für schwangere Frauen zum Beginn des 3. Trimenons in jeder Schwangerschaft (RKI - Archiv 2020 - Epidemiologisches Bulletin 13/2020). Zusätzlich sollten laut Empfehlung der STIKO enge Haushaltskontaktpersonen (beispielsweise Eltern, Geschwister, Freunde) und Betreuende (beispielsweise Tagesmütter, Babysitter, ggf. Großeltern) eines Neugeborenen spätestens vier Wochen vor Geburt des Kindes eine Auffrischimpfung gegen Keuchhusten erhalten, wenn die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurückliegt. Darüber hinaus soll gemäß STIKO das Personal in Gemeinschaftseinrichtungen und im Gesundheitsdienst alle zehn Jahre eine Dosis Keuchhusten-Impfstoff erhalten. Besonders wichtig ist hier die Impfung auch für Hebammen, die in der Nachsorge in den ersten Wochen nach der Geburt direkten Kontakt zu Müttern und Säuglingen haben.
Seit August 2023 steht der erste RSV-Impfstoff zum Schutz von älteren Erwachsenen ab 60 Jahren zur Verfügung. Der Impfstoff kann ältere Patienten vor RSV-bedingten akuten Atemwegsinfekten sowie auch vor schweren Erkrankungen der unteren Atemwege schützen.
1 Wutzler, P., et al., Seroprevalence of varicella-zoster virus in the German population. Vaccine 20 (2002) 121–124
2 IQWiG – Gürtelrose: https://www.gesundheitsinformation.de/guertelrose.2829.de.html#sources; accessed Jan 2018
3 Epidemiologisches Bulletin 13/2020, erschienen am 26. März 2020
Kinder-Impfstoffe
Rund 40 Prozent aller Kinder auf der Welt sind mit mindestens einem GSK-Impfstoff gegen ernste Krankheiten geimpft. Den Erfolg von Impfungen im frühen Kindesalter unterstreicht die Tatsache, dass inzwischen weltweit die Kindersterblichkeit auf den niedrigsten Stand gesunken ist, den es in der Geschichte der Menschheit jemals gab.
Umso wichtiger ist es, dass weiterhin geimpft wird, um das Wiederauftreten von vermeidbaren, impfpräventablen Erkrankungen zu verhindern. So nehmen beispielsweise Masernerkrankungen in den letzten Jahren auch deshalb wieder zu, weil Eltern diese Krankheit fälschlicherweise für harmlos und damit die Impfung für überflüssig halten. Fakt ist jedoch: Masern können lebensbedrohlich sein.
Bei Säuglingen und Kleinkindern gilt dies ebenso für Keuchhusten oder Meningokokken-Erkrankungen. Der einzige wirksame Schutz besteht darin, Kinder zeitgerecht und vollständig (abgeschlossene Impfserie) zu impfen. Manchmal auftretende Impfreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und leichtes Fieber sind in der Regel als Zeichen der Aktivierung des Immunsystems zu verstehen. Ernsthafte Impfkomplikationen sind dagegen extrem selten – sehr viel seltener als lebenslange oder sogar lebensbedrohende Folgen der zu verhindernden Krankheiten.
Auf der Website www.impfen.de erfahren Eltern alles, was sie über Kindergesundheit und Impfschutz wissen müssen. Unter www.meningitis-bewegt.de ist alles Wichtige rund um einen bestmöglichen Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen aufbereitet.
Und: Eltern wird empfohlen, sich von ihrem Kinder- und Jugendarzt individuell beraten zu lassen, wie sie ihr Kind vor schweren Erkrankungen schützen können. Standardmäßige Empfehlungen zu Impfungen werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin herausgegeben. Die STIKO ist mit medizinischen Experten besetzt, die Impfempfehlungen nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen für den Schutz der Bevölkerung aussprechen. Diese Empfehlungen werden immer wieder ergänzt und aktualisiert.
Hier geht’s zu den aktuellen Standardimpfempfehlungen der STIKO: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html
Eltern wird geraten, ihren Säugling möglichst früh gegen Rotaviren und ab einem Alter von zwei Lebensmonaten mit der sogenannten Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B, Kinderlähmung und Haemophilus influenzae Typ b (Hib) impfen zu lassen. Bei Letzterem wird der Impfschutz in drei aufeinander folgenden Impfungen aufgebaut.
Jetzt hat die STIKO auch die Impfung gegen Meningokokken B (MenB) ins Standardimpfprogramm für alle Säuglinge aufgenommen. Weil die Krankheitslast durch MenB in den ersten beiden Lebensjahren am höchsten ist, empfiehlt die STIKO drei Impfstoffdosen im Alter von 2, 4 und 12 Monaten. Die Empfehlung schließt Nachholimpfungen bis zum 5. Geburtstag ein. Damit wird die STIKO der Schwere der Erkrankung und den umfangreichen Anwendungsdaten des seit zehn Jahren verfügbaren MenB-Impfstoffs gerecht. Bisher stand nur die Impfung gegen Meningokokken C für Kinder im Alter von 12 Monaten als Routineimpfung im Impfkalender.
Neben diesen o.g. Impfungen sollten Kinder auch dreimal gegen Pneumokokken, einem Erreger von Lungenentzündungen, geimpft werden. Die STIKO empfiehlt diese Impfung für alle Kinder ab einem Alter von zwei Monaten. Auch zwei Impfungen gegen die unter dem Kürzel MMR und V bekannten Krankheiten Masern, Mumps, Röteln und Varizellen (Windpocken) zählen zur standardmäßigen Grundimmunisierung jedes Kleinkindes.
Für Mädchen und Jungen von 9 bis 17 Jahren empfiehlt die STIKO eine Impfung gegen durch humane Papillomaviren (HPV) verursachte Tumore, vor allem durch die Typen 16 und 18. Seit 2018 ist die Impfung nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen empfohlen, da die HP-Viren auch für Penis- und Analkarzinome verantwortlich sind. Die vollständige Impfserie sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.
Wir haben Impfstoffe gegen die meisten Erkrankungen entwickelt, gegen die Kinder geschützt werden sollten. Dazu gehören ein Sechsfach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B, sowie Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Varizellen), Pneumokokken, Meningokokken und Rotaviren.
Gegen Meningokokken gibt es von GSK Mono-Impfstoffe und einen Kombinationsimpfstoff. Gegen die Gruppen B und C kann jeweils einzeln geimpft werden. Die Gruppen A, C, W und Y sind als Kombinationsimpfstoff verfügbar.
Gegen Rotaviren steht eine wirksame Schluckimpfung zur Verfügung. Die „Wildviren“ der vorzubeugenden Erkrankung lösen heftigen Brechdurchfall aus.
Außerdem gibt es von GSK einen Impfstoff gegen durch humane Papillomaviren (HPV) verursachte Tumore, der gegen die besonders gefährlichen HPV-Typen 16 und 18 wirkt.
Reise-Impfstoffe
In vielen fremden Ländern lauern Krankheitserreger, die unser Körper von zuhause nicht kennt und die deshalb umso leichteres Spiel haben. Manche dieser Infektionen können chronisch werden und eine langwierige – und teure – medizinische Behandlung notwendig machen. Manche sind sogar lebensbedrohlich.
Aber: Gegen viele Reisekrankheiten gibt es einen Impfschutz. Hepatitis A und B, Meningokokken, Gelbfieber und viele andere Krankheiten lassen sich häufig verhindern, wenn zur Reisevorbereitung auch der Gang zu einem Arzt gehört, der mit Reise-Impfungen vertraut ist – möglicherweise bleiben uns in diesem Falle viele weitere Arztbesuche nach der Reise erspart.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Reise-Impfungen:
Als Hepatitis wird eine Entzündung der Leber bezeichnet, für die zahlreiche Ursachen verantwortlich sein können. Die häufigsten Ursachen einer Hepatitis sind Virusinfektionen.
Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus verursachte Infektionskrankheit. Sie verläuft nicht chronisch und heilt meist ohne ernsthafte Komplikationen aus. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion im Rahmen enger Personenkontakte, wie im gemeinsamen Haushalt. Hepatitis A wird oft durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (zum Beispiel Eiswürfel, Obst, Gemüse und Muscheln) sowie kontaminierte Gebrauchsgegenstände übertragen und tritt in gemäßigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Außerdem wird Hepatitis A durch Sexualkontakte, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), übertragen, siehe RKI-Ratgeber (RKI - RKI-Ratgeber - Hepatitis A).
Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus verursacht und kann akut oder chronisch verlaufen. Auf Basis der chronischen Leberentzündung kann eine Leberzirrhose sowie Leberkrebs entstehen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit rund 300 Millionen Träger des Hepatitis-B-Virus (Hepatitis B (who.int). Die Therapie einer chronischen Hepatitis B ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Erkrankung. Hepatitis B wird bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder über kleinste Mengen Blut übertragen. Deutschland hat sich der Eindämmung der chronischen Virushepatitis bis 2030 verschrieben. Ab 35 Jahren kann sich jeder im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung für Erwachsene einmalig auf die Virusinfektionen Hepatitis B und C testen lassen, wie in der Bekanntmachung des Bundesministerium für Gesundheit publiziert: Gesundheitsuntersuchungs-Richtlinie: Einführung eines Screenings auf Hepatitis-B- und auf Hepatitis-C-Virusinfektion - Gemeinsamer Bundesausschuss (g-ba.de)
Eine Impfung gegen Hepatitis A und/ oder B wird empfohlen bei Reisen in Länder mit erhöhtem Hepatitis-Vorkommen, z.B. Reisen nach Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika. Dazu zählen neben diesen Fernzielen aber auch Osteuropa sowie alle Mittelmeerländer. Es gibt Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sowohl für Erwachsene als auch speziell für Kinder.
Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfungen gegen Hepatitis A und drei Impfungen gegen Hepatitis B notwendig. Für eine Auffrischimpfung nach erfolgreicher Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Impfung besteht bislang in der Regel keine Notwendigkeit bei einer Reise.
Meningokokken-Bakterien können eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein bzw. schwere Folgeschäden haben. Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Niesen, Husten oder bei engem Körperkontakt.
Meningokokken kommen in Deutschland und weltweit vor. Impfungen werden daher auch bei Reisen in Meningokokken-Risikogebiete empfohlen, etwa den so genannten Meningitis-Gürtel in Afrika, aber auch bei Individualreisen in europäische Nachbarländer. Für Pilgerfahrten nach Mekka besteht eine Impfpflicht.
Bei Reisen in Risikogebiete oder Auslandsaufenthalten wird eine Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen vier wichtige Gruppen (A, C,W, Y) und/oder eine Impfung gegen Meningokokken B empfohlen.
Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die durch Säugetier-Bisse verursacht wird. Betroffen sind vor allem Menschen in Asien und Afrika. Ohne vorherige Impfung oder entsprechende Maßnahmen nach einer möglichen Ansteckung (Postexpositionsprophylaxe, kurz: PEP) verläuft die Infektion innerhalb von 15 bis zum Teil über 90 Tagen fast immer tödlich.
Eine Tollwutimpfung ist empfehlenswert bei Reisen in Länder mit erhöhtem Tollwutrisiko. Dazu zählen Thailand, Indien, Vietnam, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch und die Länder im tropischen Afrika.
Die Grundimmunisierung erfolgt innerhalb eines Monats mit drei Impfungen. Je nach Hersteller kann nach einem Jahr eine Auffrischimpfung notwendig sein.
Da die meisten Kinder gerne Tiere streicheln, sind sie besonders gefährdet. Daneben besteht ein erhöhtes Risiko für Tierärzte, Jäger, Forstpersonal u.a. Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtollwut, Personen mit engem Kontakt mit Fledermäusen und Laborpersonal mit Expositionsrisiko gegenüber Tollwutviren.
Typhus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Salmonella Typhi hervorgerufen wird. Der Krankheitsverlauf ist durch Fieber, Bauchschmerzen, Darmverstopfung und einen für die hohe Körpertemperatur zu langsamem Herzschlag gekennzeichnet. Unbehandelt kann die Krankheit gefährlich verlaufen und zum Tode führen.
Eine Typhusimpfung empfiehlt sich bei Reisen in Länder mit mangelhaften hygienischen Bedingungen und schlechter Trinkwasserversorgung – insbesondere also für Abenteuer- und Rucksackreisende nach Indien, Nordafrika oder Südostasien. Auch Helfer in Katastrophengebieten sollten gegen Typhus geimpft sein.
Gelbfieber ist eine Viruserkrankung, die durch Mückenstiche übertragen wird. Die Krankheit äußert sich in den meisten Fällen durch Fieber, Übelkeit und Schmerzen. Manchmal kommt es zu schweren, mitunter tödlich endenden Verläufen mit Leberschädigung und Störung der Blutgerinnung. Das Gelbfieber zählt deswegen zu den sogenannten „Hämorrhagischen Fiebern“. Die WHO schätzt, dass jährlich 200.000 Personen erkranken und 30.000 Personen an Gelbfieber sterben; schätzungsweise 90 % der Infektionen entfallen auf den afrikanischen Kontinent.
Gelbfieber-Impfungen werden bei Reisen in alle Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen – dazu zählen viele Länder in Mittel- und Südamerika sowie im tropischen Afrika, also in den Ländern südlich der Sahara. In manchen Ländern ist die Impfung vorgeschrieben und Voraussetzung für die Einreise.
Die Impfung erfolgt einmalig und darf nur durch eine autorisierte Gelbfieber-Impfstelle ausgeführt werden. Bislang galt die Empfehlung, die Impfung bei Exposition alle zehn Jahre aufzufrischen. Nach neueren Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO reicht jedoch bereits eine Impfung für einen lebenslangen Impfschutz aus. Die STIKO empfiehlt allerdings eine zweite Impfung nach 10 Jahren, wenn Exposition besteht.
Die japanische Enzephalitis ist eine Viruserkrankung, die durch Mücken übertragen wird. Das Erregerreservoir bilden wild lebende Vögel und Schweine. In den meisten Fällen verläuft die Infektion leicht oder sogar asymptomatisch. Es kann aber auch zu einem schweren Verlauf mit einer Hirnentzündung (Enzephalitis) und plötzlichem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen kommen. Bewusstseinsstörungen und verschiedene neurologische Symptome können auftreten. Die Sterblichkeit ist bei Krankheitsausbruch hoch (5 bis 30 %) und die Krankheit hinterlässt oft bleibende Schäden.
Gegen japanische Enzephalitis sollte bei längeren Reisen in ländliche Risikogebiete in Süd-, Südost- und Ostasien geimpft werden – also nicht nur bei Reisen nach Japan, wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt. Dies gilt insbesondere während der Monate mit hoher Übertragungsrate (am Ende der Regenzeit) und bei häufigem Aufenthalt im Freien.
Cholera ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit vorwiegend des Dünndarms, die durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird. Die Infektion erfolgt zumeist über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Die Bakterien können extremen Durchfall und starkes Erbrechen verursachen, was zu einer schnellen Austrocknung des Körpers mit Elektrolytverlust führen kann. Die Infektionen können asymptomatisch bis schwerwiegend verlaufen.
Eine Cholera-Schluckimpfung wird bei erhöhtem Infektionsrisiko empfohlen, also zum Beispiel für jemanden, der sich an Hilfseinsätzen in Cholera-Risikogebieten beteiligt. Dies gilt insbesondere nach aktuellen Cholera-Ausbrüchen in Ländern mit mangelhaften hygienischen Bedingungen. Für normale Touristen besteht nur ein sehr geringes Infektionsrisiko.
Bei Reisen werden außerdem Standard-Impfungen empfohlen, von denen die meisten bereits im Rahmen der üblichen Vorsorgeimpfungen durchgeführt werden, so etwa Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio und Grippe. Eine FSME-Impfung ist bei Reisen in Länder mit erhöhtem Übertragungsrisiko durch Zeckenbisse empfehlenswert.
Auch für Masern besteht auf Reisen eine erhöhte Ansteckungsgefahr. Zum einen sind Masern hochinfektiös, zum anderen sind sie in vielen Reiseländern verbreitet.
Mindestens sechs Wochen vor dem Start in den Urlaub sollte ein Arzttermin vereinbart werden, um abzuklären, welche Schutzimpfungen für die Reise benötigt werden. Bei Tropenreisen können Schutzimpfungen vorgeschrieben sein – welche das genau sind, darüber weiß der Arzt Bescheid.
Impfungen gegen Hepatitis A und B sind nicht nur bei Fernreisen empfehlenswert, sondern auch bei Reisen ans Mittelmeer, also etwa nach Spanien, Italien, Griechenland, in die Türkei oder nach Ägypten.
Eine Reise ist ein guter Anlass, den gesamten Impfstatus beim Arzt zu überprüfen und, wenn nötig, aktualisieren zu lassen.
Auf der Website www.bereit-zu-reisen.de stehen alle Informationen für eine sinnvolle gesundheitliche Urlaubsplanung- von den notwendigen Impfungen bis hin zur Reiseapotheke.
GSK bietet Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sowohl für Erwachsene als auch speziell für Kinder an. Außerdem gibt es Impfstoffe gegen Meningokokken von GSK. Gegen Malaria vertreibt GSK ein Medikament, das vorbeugend, also zur Prophylaxe, eingenommen werden kann – und als Stand-By-Medikation, also dann, wenn malariaverdächtiges Fieber auftritt.
Medikamente

Medikamente für die Allgemeinmedizin werden in der Regel von Haus- und Fachärzten für Allgemeinmedizin verschrieben. Dazu gehören unsere inhalativen Medikamente, Antibiotika und Medikamente gegen Hautkrankheiten. Jeden Tag verbessern diese Arzneimittel die Gesundheit und das Leben von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Seit mehr als 50 Jahren haben wir Millionen von Menschen mit Atemwegserkrankungen geholfen, leichter zu atmen, unter anderem mit den ersten Inhalatoren im Jahr 1969. Wir sind nach wie vor Branchenführer in der Atemwegsforschung.
Verschreibungspflichtige Spezialarzneimittel kommen in verschiedenen Therapiegebieten zum Einsatz. Bei GSK gehören dazu unsere Krebsmedikamente für Patienten mit Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs und Myelofibrose. Unsere Forschungsaktivitäten haben wir intensiviert, derzeit sind drei Therapien verfügbar und weitere Wirkstoffe in der Entwicklung. Wir forschen auch an Medikamenten gegen immunvermittelte Krankheiten, darunter das erste neue Medikament seit über 50 Jahren für die chronische Autoimmunerkrankung Lupus. Wir sind weltweit führend in den Bereichen Atemwegserkrankungen und HIV. In den 1980er Jahren leisteten wir Pionierarbeit mit der ersten HIV-Therapie. Unser Ziel ist es, die Auswirkungen von HIV auf das Leben der Menschen zu minimieren, indem wir die Krankheit behandeln, ihr vorbeugen und sie schließlich heilen.
Atemwege
Atmen. Für die meisten Menschen ist es etwas Selbstverständliches. Es ist ein Automatismus – man macht es, ohne darüber nachzudenken. Dabei sind die Organe und Prozesse, die dahinterstehen, unglaublich komplex.
Jeder Mensch verfügt über rund 300 Millionen Lungenbläschen, deren Gesamtoberfläche 80 bis 120 Quadratmeter beträgt. Neugeborene machen zwischen 40 und 50 Atemzüge pro Minute, bei Schulkindern sind es noch rund 20 Atemzüge, bei Erwachsenen 12 bis 15 Atemzüge. Im Laufe unseres Lebens atmen wir durchschnittlich mehr als 300.000 Kubikmeter Luft ein. Die Atemwege machen unser Leben erst möglich, aber sie sind auch anfällig für zahlreiche Erkrankungen – von einer Erkältung über Grippe, Bronchitis, Lungenentzündung, allergischem Schnupfen und Asthma bis hin zum Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD und Lungenkrebs, um nur einige Beispiele zu nennen.
GSK definiert die Zukunft der Atemwegsmedizin neu und baut auf jahrzehntelanger Pionierarbeit auf, um ehrgeizigere Behandlungsziele zu erreichen und den Versorgungsstandard der nächsten Generation für Hunderte von Millionen Menschen mit Atemwegserkrankungen zu entwickeln. Mit einem branchenführenden Portfolio bei Atemwegserkrankungen und einer Pipeline von Impfstoffen, zielgerichteten Biologika und inhalativen Medikamenten konzentrieren wir uns darauf, das Leben der Menschen zu verbessern. GSK nutzt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Technologien mit dem Ziel, die zugrunde liegende krankheitsbedingte Funktionsstörung zu modifizieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Zu den typischen Symptomen gehören Keuchen, Husten, ein Engegefühl in der Brust und Atemnot. Diese Symptome können von leicht bis schwer reichen und variieren oft im Laufe der Zeit. Bei Menschen mit Asthma sind die Atemwege oft entzündet und reagieren überempfindlich auf verschiedene Auslöser wie Pollen, Hausstaubmilben oder kalte Luft. Dies kann zu Anfällen führen, bei denen sich die Atemwege verengen und das Atmen erschwert wird. Asthma kann in jedem Alter auftreten, oft beginnt es jedoch schon in der Kindheit. Laut WHO leiden weltweit schätzungsweise mehr als 260 Millionen Menschen an Asthma.
Die genauen Ursachen von Asthma sind noch nicht vollständig bekannt, es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Die Diagnose von Asthma erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus persönlicher Patientengeschichte, körperlicher Untersuchung und Lungenfunktionstests. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und das Risiko von Anfällen zu minimieren. Dies kann durch die Vermeidung von Auslösern und die regelmäßige Einnahme von Medikamenten wie Inhalatoren erreicht werden.
Der Asthma-Kontroll-Test (ACT) ist ein wichtiges Werkzeug, das Patienten dabei hilft, den aktuellen Stand ihrer Asthma-Kontrolle zu bewerten. Der Test besteht aus fünf einfachen Fragen, die sich auf die Symptome und Einschränkungen der letzten vier Wochen beziehen. Jede Frage wird auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, wobei höhere Punktzahlen eine bessere Asthmakontrolle, das heißt die Erkrankung ist effektiv kontrolliert, anzeigen.
Der ACT ist ein nützliches Hilfsmittel für Patienten und Ärzte, um die Wirksamkeit der aktuellen Asthmabehandlung zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Durch regelmäßige Durchführung des Tests kann eine bessere Kontrolle der Erkrankung erreicht und das Risiko von Asthmaanfällen reduziert werden.
Therapie Asthma
Eine effektive Behandlung von Asthma ist entscheidend, um die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern. Zu den grundlegenden Therapien gehören inhalative Medikamente, die direkt in die Atemwege eingeatmet werden und helfen, die Bronchien zu erweitern und Entzündungen zu reduzieren. Dazu zählen Kortikosteroide, die die Entzündung in den Atemwegen verringern, und Bronchodilatatoren, die die Muskeln um die Atemwege entspannen und das Atmen erleichtern. Zusätzlich können orale Medikamente eingenommen werden, um die Kontrolle über Asthma zu verbessern.
Eine weitere wichtige Therapieoption sind Biologika. Diese modernen Medikamente sind speziell für Patienten mit schwerem Asthma entwickelt worden, welche auf herkömmliche Behandlungen nicht ausreichend ansprechen. Biologika wirken gezielt auf bestimmte Entzündungsprozesse im Körper und können die Anzahl und Schwere der Asthmaanfälle deutlich reduzieren. Sie werden in der Regel als Injektionen verabreicht und können die Lebensqualität von Menschen mit schwerem Asthma erheblich verbessern.
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist eine fortschreitende Lungenkrankheit, die durch Atembeschwerden, Husten und Schleimproduktion gekennzeichnet ist. Hauptursache für COPD ist das Rauchen, aber auch Luftverschmutzung und genetische Faktoren können laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Rolle spielen. COPD ist nicht heilbar aber gut behandelbar. Weltweit sind etwa 300 Millionen Menschen von COPD betroffen, jährlich sterben etwa 3 Millionen Menschen an den Folgen der Erkrankung, COPD ist damit die vierthäufigste Todesursache weltweit. In Deutschland sind rund 2,6 Millionen Menschen von COPD betroffen, die Zahl der nicht diagnostizierten Patienten ist schätzungsweise weit höher.
Die Diagnose von COPD erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und spezifischen Lungenfunktionstests. Der wichtigste Test zur Diagnose von COPD ist die Spirometrie, bei der die Totalkapazität und die Fähigkeit des schnellen Ausatmens gemessen werden. Dieser Test kann helfen, das Ausmaß der Atemwegsverengung zu bestimmen und andere Lungenerkrankungen auszuschließen. Röntgenaufnahmen der Brust oder eine Computertomographie (CT) können ebenfalls verwendet werden, um andere mögliche Ursachen auszuschließen und den Zustand der Lunge genauer zu beurteilen.
Ein zentrales Thema bei COPD sind Exazerbationen, darunter versteht man plötzlich auftretende Verschlechterungen der Symptome. Diese können durch Infektionen oder Umweltfaktoren ausgelöst werden. Exazerbationen sind ernst zu nehmen, da sie oft zu Krankenhausaufenthalten führen und das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigen können. Eine wirksame Behandlung und Vorbeugung sind daher entscheidend.
Therapie COPD
Zu den Therapiemöglichkeiten gehören Medikamente wie Bronchodilatatoren und Kortikosteroide, die helfen, die Atemwege zu erweitern und Entzündungen zu reduzieren. Auch eine Atemtherapie und körperliches Training sind laut GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) wichtige Bestandteile der Behandlung. Impfungen können außerdem Komplikationen und Exazerbationen verhindern.
Zu den wichtigsten nicht-medikamentösen Therapieoptionen gehört die Tabakentwöhnung. Dies ist ein wichtiger Schritt, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Zu weiteren Behandlungsmöglichkeiten gehören unter anderem auch regelmäßige körperliche Aktivitäten da diese sich positiv auf den COPD-Verlauf auswirken. Zudem empfiehlt sich eine ausgewogene Ernährung, da diese den allgemeinen Gesundheitszustand und die Immunabwehr unterstützt.
Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, kurz CRSwNP, ist eine langfristige Entzündung der Nasennebenhöhlen, die oft mit der Bildung von kleinen, gutartigen Wucherungen, sogenannten Polypen, einhergeht. Diese Polypen können die Nasenwege blockieren und eine Reihe unangenehmer Symptome verursachen.
Menschen mit CRSwNP können unter verschiedenen Symptomen leiden, darunter das Gefühl einer ständig blockierten Nase, dass das Atmen erschwert, ein vermindertes Riechvermögen oder sogar der komplette Verlust des Geruchssinns. Außerdem Schleim, der aus der Nase läuft oder in den Rachen tropft, was oft als "postnasaler Tropf" bezeichnet wird, sowie Schmerzen oder ein Druckgefühl im Bereich der Stirn, der Wangen und um die Augen.
Die Prävalenz von CRSwNP variiert je nach Region und Population. In Europa wird die Prävalenz auf etwa 2-4% der allgemeinen Bevölkerung geschätzt, was bedeutet, dass zwischen 10 und 20 Millionen Menschen betroffen sein könnten. CRSwNP tritt vorwiegend bei Erwachsenen auf, wobei Männer und ältere Menschen besonders betroffen sind. Personen, die an anderen Erkrankungen wie Asthma leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eine CRSwNP zu entwickeln.
Die genaue Ursache von CRSwNP ist nicht vollständig bekannt, aber mehrere Faktoren können das Risiko erhöhen, darunter Allergien, Asthma, genetische Veranlagung und ein überaktives oder gestörtes Immunsystem.
Therapie CRSwNP
Die Behandlung von CRSwNP zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören Nasensprays oder orale Medikamente, die Kortikosteroide enthalten, um die Entzündung zu reduzieren. In einigen Fällen können auch Antibiotika oder Antihistaminika verschrieben werden. Wenn diese Medikamente nicht ausreichen, d.h. eine schwere CRSwNP vorliegt, kann eine Operation notwendig sein, um die Polypen zu entfernen und die Nasennebenhöhlen zu öffnen. Bei schweren Fällen oder akuten Exazerbationen können außerdem systemische Kortikosteroide eingesetzt werden. Zudem können neuere Medikamente, sogenannte Biologika zur Anwendung kommen, um gezielt die Entzündungsprozesse zu bekämpfen.
Mit der richtigen Behandlung und regelmäßigen Arztbesuchen können die meisten Menschen mit CRSwNP ihre Symptome gut in den Griff bekommen und ein normales Leben führen.
Onkologie
Die Diagnose Krebs ist für Patienten und ihre Angehörigen ein einschneidendes Ereignis. So ist Krebs nicht nur in Deutschland, sondern weltweit eine der Haupttodesursachen.1,2 Doch nicht zuletzt wegen der hohen Sterblichkeit werden neue, innovative Therapieoptionen dringend benötigt.3
Für das Jahr 2040 werden weltweit etwa 28,4 Millionen neue Krebsfälle erwartet. Das entspricht einem Anstieg um 47 % gegenüber den 19,3 Millionen Fällen im Jahr 2020.2 Da die meisten Krebserkrankungen im höheren Alter auftreten, ist dies unter anderem eine Folge der steigenden Lebenserwartung.3
Erschwerend kommt hinzu, dass Patienten mit Krebs nach einer erfolgreichen Behandlung teilweise ein Rezidiv4 erleiden, d. h. die Anzeichen und Symptome des Tumors kehren zurück. Obwohl Rezidive z. B. mit einer Verstärkung von Symptomen, Verschlechterung der Laborwerte, Organfunktionen und des Allgemeinbefindens einhergehen können, ist eine genaue Vorhersage, ob und wann ein Rezidiv aufritt, in der Regel recht schwer. Daher ist es umso wichtiger, dass es zielgerichtete, auf den individuellen Patienten und seine Krebserkrankung zugeschnittene, Therapieansätze gibt, die diesen Patienten erheblich bessere Perspektiven bieten können.
Wir als Unternehmen haben uns der Erforschung innovativer Krebstherapien verschrieben. Denn unser Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit einer Krebserkrankung zu verbessern, indem wir ihnen die Chance auf ein längeres und selbstbestimmtes Leben geben.
1 https://www-genesis.destatis.de/genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=23211-0002#abreadcrumb Letzter Aufruf: Mai 2023.
2 Global cancer statistics 2020: GLOBOCAN estimates of incidence and mortality worldwide for 36 cancers in 185 countries, in: A Cancer Journal for Clinicians (2030: doi: https://doi.org/10.3322/caac.21660). Letzter Aufruf: Mai 2023.
3 https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/krebsstatistiken.php. Letzter Aufruf: Juni 2023.
4 https://www.bayerische-krebsgesellschaft.de/informationen/fakten-ueber-krebs/16-fragen-zum-thema-krebs/was-ist-ein-rezidiv/?L=0. Letzter Aufruf: Mai 2023.
Unser strategischer Ansatz in der Onkologie-Forschung konzentriert sich auf folgende Bereiche:
- Immunonkologie, um das körpereigene Immunsystem für die Krebsbekämpfung zu nutzen
- Synthetische Letalität, um zwei genetische Mechanismen zur Zerstörung von Krebszellen zu kombinieren
- Targeting von Tumorzellen, um krebszellspezifische Merkmale zu identifizieren
Wir haben die Forschung in Bereichen wie der synthetischen Letalität und der nächsten Generation immunonkologischer Wirkstoffe beschleunigt. Dabei stützen wir uns auf unser eigenes Fachwissen in der Humangenetik und der Wissenschaft des Immunsystems sowie auf das Wissen unserer Partner.
Von 76 Frauen in Deutschland erkrankt etwa eine im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs. Es gibt vor allem drei Zelltypen, aus denen sich Eierstockkrebs bildet: Epithelzellen, Keimzellen und Stromazellen, wobei epitheliale Tumore mit Abstand die meisten Fälle von Eierstockkrebs ausmachen.2 Viele Frauen mit Eierstockkrebs in einem frühen Stadium bemerken keine Anzeichen der Erkrankung. Wenn doch Symptome auftreten, sind diese häufig nicht eindeutig, da sie unspezifisch und vergleichbar mit jenen von weniger schwerwiegenden Erkrankungen sein können. Deshalb erfolgt die Diagnose oft sehr spät.
Mögliche Ursachen & Risikofaktoren
- Familiengeschichte von Eierstock- oder Brustkrebs
- Zysten und Entzündungen, die sich z.B. an Eierstöcken, Darm oder Bauchfell ansiedeln (Endometriose)
- Zunehmendes Alter
- Unfruchtbarkeit oder Kinderlosigkeit
- Rauchen
- Lynch-Syndrom (Tumorprädispositionssyndrom, wodurch das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen deutlich steigt)
Mögliche frühe Anzeichen
- Becken- und Bauchschmerzen
- Zunahme des Bauchumfangs ohne Gewichtszunahme oder Blähungen
- Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl
- Müdigkeit
- Häufige oder dringende Notwendigkeit zu urinieren
Patientinnen und Häufigkeit
Jährlich erkranken circa 7.000 Frauen in Deutschland an Eierstockkrebs. Das Ovarialkarzinom macht ein Drittel aller weiblichen Genitaltumore aus.1 Bei den meisten Frauen wird Eierstockkrebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert – die Prognosen sind dann meist schlecht. Die 5-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von Frauen mit allen Arten von Eierstockkrebs liegt deswegen unter 50 %.3
Diagnose von Eierstockkrebs
- Biopsie (Gewebeprobe)
- Ultraschall und andere bildgebende Tests
- Bluttests
Behandlung von Eierstockkrebs
- Operation zur Entfernung des Krebses
- Chemotherapie
- Erhaltungstherapie
Referenzen:
1 Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Robert Koch Institut. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Eierstockkrebs/eierstockkrebs.html Letzter Aufruf: Mai 2023.
2 Drapkin, RI. Ovarian Cancer. National Organization for Rare Disorders (NORD). https://rarediseases.org/rare-diseases/ovarian-cancer/. Letzter Aufruf: Juni 2023.
3 Ovarian, Fallopian Tube, and Peritoneal Cancer: Statistics. Cancer.net. https://www.cancer.net/cancer-types/ovarian-fallopian-tube-and-peritoneal-cancer/statistics. Letzter Aufruf: Juni 2023.
Beim Endometriumkarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Gebärmutter, welcher von der Gebärmutterschleimhaut (sog. Endometrium) ausgeht. In Deutschland erkrankten im Jahr 2020 12.356 Frauen am Endometriumkarzinom – somit ist es die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen und der häufigste Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane in Deutschland.1,2
Das Risiko an einem Endometriumkarzinom zu erkranken, nimmt bei Frauen mit steigendem Alter bis zum 70. Lebensjahr kontinuierlich zu.3 Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren.2,3 In Deutschland liegt das Risiko für Frauen, im Laufe ihres Lebens an einem Endometriumkarzinom zu erkranken, bei 1,9 %. 2,3
Symptome
Leitsymptom sind ungewöhnliche Blutungen (z.B. ungewöhnlich starke Blutungen, Blutungen nach der Menopause). Darüber hinaus können folgende Symptome auftreten:3
- Erschwertes oder schmerzhaftes Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Schmerzen im Beckenbereich
Diagnose
Um die Diagnose Endometriumkarzinom sicherzustellen, wird eine Spiegelung der Gebärmutterhöhle (Hysteroskopie) in Kombination mit einer Ausschabung der Gebärmutter (fraktionierter Abrasio) empfohlen – die beiden Maßnahmen bilden den sog. „Goldstandard“.
Zur Diagnostik gehören darüber hinaus auch:4
- Basislabor, Anamnese, körperliche Untersuchung
- Vaginaler/zervikaler Abstrich (Pap-Test)
- Ultraschall (transvaginal/abdominell)
- Röntgenthorax, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT)
Therapieoptionen
Die Auswahl der Therapie hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und obliegt der Entscheidung des behandelnden Arztes. Das Testen auf bestimmte Biomarker kann dabei helfen, die zielgerichtete Therapieauswahl zu unterstützen.3
Referenzen:
1 International Agency for Research on Cancer. World Health Organization. Cancer Today. Verfügbar unter: https://gco.iarc.fr/today/online-analysis-map. Letzter Aufruf: Mai 2023.
2 Robert Koch Institut. Zentrum für Krebsregisterdaten. Krebs in Deutschland für 2017/2018. 13. Ausgabe, 2021. Verfügbar unter: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/krebs_in_deutschland_2021.pdf?__blob=publicationFile. Letzter Aufruf: März 2023.
3 Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Endometriumkarzinom, Langversion 2.0, 2022, AWMF-Registernummer: 032/034-OL https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/endometriumkarzinom/. Letzter Aufruf: März 2023.
4 Leitlinienprogramm Onkologie: Gebärmutterkörperkrebs. Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten. Konsultationsfassung. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/2020-12-23_PLL_Geb%C3%A4rmutterk%C3%B6rperkrebs_Konsultationsfassung.pdf (PDF 1,1 MB). Letzter Aufruf: Mai 2023.
Myelofibrose (MF) ist ein seltener Blutkrebs, der jährlich bei etwa einem von 100.000 Menschen in Deutschland diagnostiziert wird.1 Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Bei dieser Erkrankung bildet sich übermäßiges Narbengewebe im Knochenmark, das die Produktion gesunder Blutzellen beeinträchtigt. Man unterscheidet zwischen einer primären Myelofibrose, die von selbst auftritt und einer sekundären Myelofibrose, die sich aus einer vorhergegangenen Knochenmarkerkrankung entwickelt.2
Symptome1
- Fieber und Nachtschweiß
- vergrößerte Milz
- Gewichtsverlust
- Knochen- und Gelenkschmerzen
- Müdigkeit und Schwäche
- Niedrige Anzahl an Blutzellen
Diagnose1
- Anamnese und körperliche Untersuchung
- Blutbild und Labor
- Bildgebende Diagnostik wie Röntgen und MTR
- Knochenmarkspunktion
- Molekulargenetik
Therapieoptionen1
Der einzige heilende Therapieansatz der MF ist die allogene Stammzelltherapie, die jedoch mit einem hohen Risiko für Nebenwirkungen und Sterblichkeit verbunden ist. Daher erfolgt die Therapie der MF risikoadaptiert und in den meisten Fällen mit dem Ziel, bestehende Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern. Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der Einteilung in Risikogruppen, den Symptomen und eventuellen Begleiterkrankungen. Dabei kann in einem frühen Stadium mit niedrigem Prognose-Score auch ein beobachtendes Abwarten verfolgt werden („watch & wait"). Bei einer vergrößerten Milz (sogenannte Splenomegalie) oder krankheitsassoziierten Symptomen erfolgt in der Regel eine medikamentöse Behandlung mit einem sogenannten JAK-Inhibitor.
Wenn eine Therapie mit JAK-Inhibitoren nicht erfolgreich oder nicht möglich ist, kann eine Splenomegalie mittels Bestrahlung oder operativer Entfernung behandelt werden. Allerdings geht die operative Entfernung der Milz mit einem sehr hohen Risiko für Komplikationen und Sterblichkeit einher. Weitere symptomatische Therapieansätze bei MF umfassen unter anderem Hormontherapien.
Referenzen
1 Onkopedia-Leitlinie: Primäre Myelofibrose. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/primaere-myelofibrose-pmf/@@guideline/html/index.html#ID0ETB. Letzter Aufruf: August 2024.
2 Macmillan Cancer Support: Cancer information and support. Myelofibrosis (MF) | Macmillan Cancer Support. Letzter Aufruf: August 2024.
Rheumatologie
Rheumatologische Erkrankungen beinhalten eine Gruppe von Störungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Gewebe und Strukturen angreift, was zu chronischer Entzündung und Schmerzen führt. Diese Erkrankungen werden als Autoimmunerkrankungen bezeichnet. Das bedeutet, das körpereigene Immunsystem erkennt seine eigenen Zellen und Gewebe nicht, sondern greift sie stattdessen als vermeintlich fremde Eindringlinge an. Das Verständnis der Mechanismen hinter Autoimmunerkrankungen ist entscheidend für die Entwicklung wirksamer Behandlungen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Antikörper – vom Immunsystem produzierte Proteine, die spezifisch auf fremde Strukturen z.B. Viren oder Bakterien abzielen und diese neutralisieren. Bei Autoimmunerkrankungen werden fälschlicherweise Antikörper gebildet, die das körpereigene Gewebe angreifen, was zu Entzündungsreaktionen führt und diese langfristig zerstören kann.
Indikatoren, die messbare Einblicke in die Krankheitsaktivität, den Verlauf und die Reaktion auf Behandlungen liefern sind die sogenannten Biomarker. Durch die Identifizierung spezifischer Biomarker, die mit rheumatologischen Erkrankungen in Verbindung stehen, können Forscher ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen gewinnen und gezielte Therapien entwickeln.
Eine moderne Gattung der Therapeutika, die häufig bei Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommt, sind Biologika. Es handelt sich dabei um biotechnologisch hergestellte Arzneimittel, die aus lebenden Zellen gewonnen werden. Auch sie sind Antikörper, die spezifisch daraus ausgelegt sind, bestimmte Ziel-Strukturen, die an der jeweils fehlgeleiteten Immunantwort beteiligt sind, zu blockieren, so das Immunsystem zu modulieren und die pathologischen Entzündungsprozesse zu reduzieren.
Die Entwicklung und der Einsatz von Biologika haben die Behandlung von rheumatologischen Erkrankungen revolutioniert und bieten eine verbesserte Symptomkontrolle sowie möglicherweise eine Verbesserung der Prognose. In vielen Fällen können Biologika dazu beitragen, die Krankheitsaktivität langfristig komplett zum Erliegen zu bringen. Man spricht dann von einer Remission in Abgrenzung zur Heilung einer Erkrankung. Bei GSK erkennen wir die Bedeutung dieser Fortschritte an und sind bestrebt, die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben, um das Leben von Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen zu verbessern.
EGPA ist die Kurzform für Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis, eine seltene und chronisch verlaufende Autoimmunerkrankung. Früher wurde die zu den entzündlich-rheumatischen Krankheiten zählende EGPA auch als Churg-Strauss-Syndrom bezeichnet.
Bei der EGPA ist die Funktion des Immunsystems im Körper gestört. Eine bestimmte Untergruppe weißer Blutkörperchen – die sogenannten eosinophilen Granulozyten – treten dabei stark erhöht auf, was zu Entzündungen in kleinen und mittelgroßen Blutgefäßen führt. Dieser Entzündungsprozess kann in unterschiedlichen Organen auftreten und langfristig zu einer Schädigung dieser führen.
In Folge der Entzündungen bilden sich kleine Knötchen, die auch als Granulome bezeichnet werden. Die Entzündung von kleinen und mittleren Blutgefäßen wird in der Medizin als Polyangiitis bezeichnet. Daher die Bezeichnung der Erkrankung.
Die Symptome der Eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis sind vielschichtig und variabel. Welche Beschwerden zuerst auftreten, hängt auch davon ab, welches Organ von der EGPA betroffen ist. Typischerweise entwickeln Patienten im Erwachsenenalter ein Asthma oft begleitet von einer allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis), einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und/oder Nasenpolypen. In einer zweiten Phase entstehen sehr hohe Eosinophilenwerte im Blut und/oder Geweben, gefolgt von einer dritten Phase der Gefäßentzündung/Vaskulitis, die jedoch nicht bei allen Patienten auftritt oder nachweisbar ist. Die EGPA kann alle Organe betreffen und zu Schäden beispielsweise in der Lunge, den Nasennebenhöhlen, der Haut, dem Herz, dem Magen-Darm-Trakt oder des Nervensystems führen (ShomaliW, GotlibJ. Am J Hematol. 2019;94(10):1149-1167.; Klion A. HematologyAm SocHematolEducProg. 2018(1):326-331).
Die EGPA zählt zu den seltenen Erkrankungen und betrifft etwa 11-24 Personen pro Million weltweit (Mohammad AJ. Rheumatology (Oxford) 2020;59:iii42‒iii50). Dabei können Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sein. Im Schnitt sind Patienten 48 Jahre alt, wenn die EGPA erkannt wird, doch auch ein Erkrankungsbeginn in der Kindheit ist möglich. Aufgrund ihres heterogenen Erscheinungsbildes und ihrer Seltenheit vergehen häufig viele Jahre, bis die zugrunde liegende Diagnose für die auftretenden Symptome gestellt wird (Jennette JC. Overview of the 2012 Revised International Chapel Hill Consensus Conference Nomenclature of Vasculitides. Clin Exp Nephrol. 2013; 17(5):603–606).
Hier geht’s zur Patientenwebsite rund um EGPA
Therapie der EGPA
Die EGPA ist bisher zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Dabei zielt die Behandlung je nach Schweregrad einerseits auf die Reduktion des Entzündungsprozess im Allgemeinen ab und andererseits auf die individuelle Symptomatik an den jeweils beteiligten Organen. Ziel der medikamentösen Therapie ist es, das Entzündungsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen, Schübe möglichst lang hinauszuzögern und die Lebensqualität zu verbessern. Dafür stehen in der medikamentösen Therapie unspezifische Mittel wie Kortison und Immunsuppressiva zur Verfügung sowie mittlerweile spezifisch auf die Eosinophilen abzielende Antikörper, sogenannte Biologika. In besonders schweren Fällen kommen auch Zytostatika zum Einsatz (Hellmich, B. et al. Ann Rheum Dis. 2023 Mar 16; ard-2022-223764.; Dh Chung, S.A. et al. Arthritis Rheumatol. 2021; Aug; 73(8): 1366-1383. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34235894/. Letzter Zugriff am 26.02.2025).
Das Hypereosinophile Syndrom (HES) ist eine seltene entzündliche Erkrankung. Seine geschätzte Prävalenz beträgt etwa 7.000 Patienten innerhalb der Europäischen Union (Curtis C, et al. Clinic Rev Allerg Immunol. 2016;50:240–251). Die Ursache für das Syndrom ist weitgehend unbekannt.
HES-Patienten weisen eine anhaltende und ausgeprägte Erhöhung von Eosinophilen im Blut auf. Eosinophile sind eine spezifische Form der weißen Blutkörperchen und damit ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Immunsystems. Sind sie allerdings stark erhöht, können sie im Körpergewebe Entzündungen und Organschäden verursachen. Die Symptome variieren stark in Abhängigkeit von der spezifischen Organbeteiligung. Häufig ist auch mehr als ein Organ betroffen. Die Komplikationen können daher von Symptomen wie Fieber und Müdigkeit bis hin zu schweren Herz-Kreislauf-Problemen und Beeinträchtigungen der Atemwege reichen. Unbehandelt verschlimmern sich die klinischen Manifestationen des HES zunehmend und das Syndrom kann lebensbedrohlich werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist das Hypereosinophile Syndrom nicht heilbar. Das Ziel der HES-Behandlung ist es, die Symptome zu kontrollieren und weitere Organschäden zu vermeiden. Wichtig ist dabei die Senkung des Eosinophilenspiegels im Blut, die Verringerung der aktiven Entzündung, die Unterdrückung der übersteigerten Aktivität des Immunsystems und die Behandlung von krankheitsspezifischen und/oder behandlungsbedingten Komplikationen. Dazu werden größtenteils unspezifische Arzneimittel, wie Glucokortikoide, Immunsuppressiva und Zytostatika eingesetzt. Zusätzlich stehen innovative Behandlungsmethoden zur Verfügung, die gezielt in den Krankheitsverlauf eingreifen und ihn so bremsen.
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine relativ seltene chronische, teilweise lebensbedrohliche Autoimmunerkrankung, bei der sich Zellen des Immunsystems gegen den eigenen Körper richten. Entsprechend ist ein wichtiger Schritt in der Diagnose die Bestimmung charakteristischer Autoantikörper im Blut. Die Überreaktion des Immunsystems kann sich gegen ganz unterschiedliche Organe richten und der Lupus sich so durch ganz unterschiedliche Symptome äußern. Diese Heterogenität der Symptome führt häufig auch heute noch zu einer relativ späten Diagnose, zu einem Zeitpunkt, wenn ggf. bereits erste Organschäden aufgetreten sind (U.S. Department of Health and Human Services. Handout on Health: Systemic Lupus Erythematosus. NIH Publication No. 03-4178. August 2003). Das Krankheitsmuster einzelner Patientinnen ist nicht vorhersehbar. Jeder Lupus verläuft anders, ist ganz individuell in seinen Ausprägungen, Organbeteiligungen und Symptomen. Generell verläuft der SLE jedoch meist in einem Wechsel aus akuten Krankheitsphasen (Schüben) und Perioden der scheinbaren Gesundheit (komplette oder teilweise Remissionen). Schübe, ein erhöhtes Infektionsrisiko sowie Begleit- und Folgeerkrankungen erfordern eine enge medizinische Betreuung, oft einschließlich Krankenhausaufenthalten und medizinischen Notfällen (Chehab G, Fischer-Betz R, Schneider M Entwicklung von Mortalität und Morbidität beim systemischen Lupus erythematodes. Z Rheumatol 2011; 70: 480-485). Die Lebensqualität der Patientinnen ist bei SLE meist stark eingeschränkt, wozu neben Schmerzen vor allem die zum Teil schwere Fatigue beiträgt, eine lähmende, kaum überwindbare Erschöpfung.
In den betroffenen Organen, darunter Haut, Gelenke, Herz, Lunge, Blut, Nieren und Gehirn, werden Entzündungen ausgelöst, deren Folge zunehmende irreversible Organschäden sein können. Charakteristisch ist im Falle der Hautbeteiligung das sogenannte Schmetterlingserythem, ein rötlicher Ausschlag im oberen Wangenbereich des Gesichtes, der im Krankheitsverlauf bei ca. 50% der Betroffenen auftritt.
Weltweit sind heute schätzungsweise 5 Millionen Menschen von verschiedenen Arten des Lupus betroffen. In Deutschland leben etwa 39.000 mit SLE (Albrecht, K. et al., 2023. Z Rheumatol 82, 727–738; https://doi.org/10.1007/s00393-022-01305-2). SLE kann in jedem Lebensalter auftreten, wird aber hauptsächlich bei jüngeren Menschen im Alter von 15 bis 45 Jahren diagnostiziert. Über 90% der Patienten mit SLE sind Frauen (Lupus Foundation of America Introduction to Lupus. Statistics on lupus. http://www.lupus.org/about/statistics-on-lupus. (Letzter Zugriff 01.09.2017; Brinks et al, Lupus 2014 Nov; 23 (13); 1407-11).
Hier geht’s zur Patientenwebsite rund um Lupus
Lupusnephritis
Besonders gefürchtet und die häufigste schwere Organbeteiligung beim SLE, ist eine Beteiligung der Nieren, die so genannte Lupusnephritis (LN). Durch die Entzündung der Nieren und den zunehmenden Funktionsverlust droht das Risiko eines frühen Dialyse- oder Transplantationsbedarfs. Sie ist einer der wesentlichen Treiber der noch immer hohen Mortalität.
Therapie des SLE
Lupus kann derzeit nicht geheilt werden. Das Risiko zu versterben ist bei Patienten mit einem Lupus noch immer mindestens dreimal höher als in der Allgemeinbevölkerung (Urowitz MB, Gladman DD, Tom BDM et al. Changing Patterns in Mortality and Disease Outcomes for Patients with Systemic Lupus Erythematosus. J Rheumatol 2008;35:2152-8).
Das zentrale Therapieziel ist die langfristige Remission, dadurch die Verhinderung von Schüben und die Minimierung von Organschäden. Basistherapie beim Lupus sind Medikamente, die ursprünglich zur Malaria-Therapie entwickelt wurden. Sie haben viele nachgewiesene günstige Effekte auf den Lupus und den gesamten Krankheitsverlauf. Daneben werden bedarfsgesteuert Schmerzmittel und Kortikosteroide (kurz: Kortison) eingesetzt, die schnell antientzündlich wirken, aber sehr nebenwirkungsbehaftet sind. Dies wird früh ergänzt durch verschiedene Immunsuppressiva oder Biologika - also Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken oder modulieren (Fanouriakis A et al. Ann Rheum Dis 2024, 83:15–29).
Die eingesetzten Immunsuppressiva wurden ursprünglich für ganz andere Krankheitsbilder entwickelt und werden beim SLE gegeben, obwohl sie nicht zielgerichtet auf die Erkrankung wirken und zum Teil auch gar nicht dafür zugelassen sind. Seit einigen Jahren gibt es mit den zugelassenen Biologika endlich neue Therapieansätze mit einem spezifischen Wirkansatz, der zielgerichtet in die Entstehung und die Prozesse der Erkrankung eingreift. Sie wurden speziell zur Behandlung von Lupus entwickelt und zugelassen. Die bisherigen klinischen Studien zeigen, dass sie die Erkrankung oft gut beruhigen, Krankheitsschübe verhindern können und gleichzeitig von den Patientinnen gut vertragen werden. Auch in der Therapie einer Lupusnephritis können sie helfen.
Der Rheumatologe ist häufig die wichtigste Ansprechperson beim SLE (Systemischer Lupus erythematodes). Je nach betroffenem Organ, sollten weitere Fachärzte hinzugezogen werden. Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Behandlung von SLE ist das Konzept des "Shared Decision Making" (partizipative Entscheidungsfindung). Dies bedeutet, dass Patienten aktiv in die Entscheidungen über ihre Behandlung einbezogen und diese gemeinsam getroffen werden. Der behandelnde Arzt erklärt die verschiedenen Therapieoptionen, bespricht die Vor- und Nachteile jeder Option und berücksichtigt die Präferenzen und Lebensumstände der Patienten. Wenn der Lupus kontrolliert werden kann, ist häufig ein weitgehend normales Leben mit Lupus möglich.
GSK hat sich dem Anspruch verschrieben, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern, indem es ihnen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben ermöglicht. Dies gilt im Besonderen für Betroffene eher seltener Erkrankungen wie dem systemischen Lupus erythematodes.
Erfahrungsbericht einer EGPA-Patientin
Im Alter von elf Jahren erkrankte Dimitra an eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) - auch als Churg-Strauss-Syndrom bekannt. Sie lag 10 Tage im künstlichen Koma. Erst nach über zwei Jahren des Leidens wurde die seltene Erkrankung bei ihr diagnostiziert. Wie die heute aktive junge Frau die schwere Zeit vor der Diagnose erlebt hat und wie sie heute mit der Krankheit lebt und umgeht, zeigt dieses Video.
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